Höhlentempel und Höhlen von religiösem Interesse

Dank der besonderen natürlichen Topographie mit ihren unzähligen Schluchten, wilden Bergen und der Fülle an unzugänglichen Orten war Kreta ein idealer Ort für ein asketisches Leben. So sehr, dass die orthodoxe Askese während der byzantinischen Zeit blühte und Kreta als „heilige Insel“ bezeichnet wurde. In den entlegensten Teilen der Insel, in Höhlen und fernab der Zivilisation, haben sich im Laufe der Jahrhunderte Einsiedler und Asketen zurückgezogen, die auf weltliche Freuden und Vergnügungen verzichteten und Orte der Verehrung schufen.

• In den Höhlen von Agiofarango, im Süden der Präfektur Heraklion, sollen vor Jahrhunderten Hunderte von Einsiedlern gelebt haben, die außer am Tag der Auferstehung nicht miteinander kommunizierten. Sie trafen sich in Goumenospilio, der kleinen Höhle neben der Höhlenkirche von Agios Antonios. Es heißt, dass unsichtbare Asketen noch immer in Agiofarango leben.
• Im Kloster von Gouverneto in der Präfektur Chania, wo der Heilige Johannes der Fremde als Asket lebte, befindet sich eine „steinerne Stadt“, ein fast in den Fels gehauenes Kloster.
• In Matala dienten die bekannten Höhlen in den Felsen den ersten Christen als Katakomben, und heute befindet sich dort die Höhlenkirche der Jungfrau Maria.
• In vielen Höhlen der Insel wird der heilige Antonius-Agios Antonios verehrt, der selbst ein Asket in einer Höhle war. Die Höhle des Agios Antonios in der Patsos-Schlucht in Rethymno ist wunderschön, während sich auf dem Weg zum Koudoumas-Kloster in den Asterousia-Bergen eine Höhle befindet, die dem Agios Antonios geweiht ist. Es heißt, dass aus den Stalagmiten und Stalaktiten heiliges Wasser fließt, das in drei Trögen gesammelt wird, aus denen man trinken kann.
• Es gibt einige Höhlen auf der Insel, in die sich die Kreter vor den Osmanen geflüchtet haben, die sie dann vernichtet haben, wie in der Höhle von Milatos in der Nähe des Dorfes Milatos in der Präfektur Lassithi, die heute dem Agios Thomas geweiht ist.